Was kann ich selbst tun?

Aktiv für gesunde Venen
Auch wenn die genetische Veranlagung Einfluss auf die Entstehung der chronischen Venenerkrankung hat und die Wahrscheinlichkeit von Venenproblemen mit dem Alter deutlich zunimmt, so kann man doch
selbst viel für die Venengesundheit tun. Das Risiko kann verringert und bestehende Venenbeschwerden können gelindert werden. Es müssen keine ausgeprägten Krampfadern sein, schon schwere und/oder
schmerzende Beine, geschwollene Knöchel und nächtliche Wadenkrämpf beeinträchtigen den Alltag. Eine wichtige Basis der medizinischen Behandlung sind Lebensstilmaßnahmen, da Lebensstilfaktoren eine
wesentliche Rolle spielen. ^{1, 2}

Ernährung & Bewegung
Ein „venengesunder“ Lebensstil tut nicht nur den Venen gut, sondern hat vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Ein mehr als doppelter Nutzen also. Bei der Ernährung steht eine pflanzenbasierte und damit ballaststoffreiche Kost im Mittelpunkt, ebenso eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Alkohol wie immer ausgenommen. Damit lässt sich Übergewicht besser vermeiden beziehungsweise verringern und die Funktion der Beinvenen erleichtern. Bewegung im Alltag und Sport hilft nicht nur bei der Gewichtskontrolle. Kräftige Beinmuskeln unterstützen die Venenpumpe und den Blutfluss Richtung Herz unmittelbar. Eine spezielle Venengymnastik bringt zusätzlichen Nutzen und kann teilweise auch im Sitzen durchgeführt werden. ¹

Stehen & Sitzen
Wer beruflich lange stehen muss, hat am Abend wahrscheinlich schon öfter schwere Beine und geschwollene Knöchel gehabt. Zumindest etwas Abhilfe bringen ein paar Schritte zwischendurch wann immer möglich und ein Wechsel zwischen Zehen und Fersenstand, was auch sehr unauffällig durchführbar ist. Auch Sitzen ist „venenfreundlich“ möglich. Dabei gilt es, die Beine nicht zu überkreuzen, sondern flach auf den Boden zu stellen, besser noch auf eine Fußstütze und auch nicht baumeln zu lassen. Es sollte möglichst wenig Druck auf die Kniekehlen kommen. ²

Baden & Duschen
Ob ausgiebige Wannenbäder nun gut oder schlecht für die Venen sind, dazu sind Untersuchungen bisher zu keinem eindeutigen Schluss gekommen. Auf der sicheren Seite ist man jedenfalls, wenn das Wasser nicht zu heiß ist und etwas unter der Körpertemperatur bleibt. Wenn sich an den Beinen Hautverfärbungen aufgrund der chronischen Venenerkrankung zeigen oder die Haut stellenweise sehr dünn ist, verzichtet man besser ganz auf die Wanne. Nach dem Bad empfiehlt sich jedenfalls eine kalte Dusche für die Beine. Eine solche Behandlung nach dem Kneipp-Prinzip wirkt wie ein Training für die Venen. Auch eine Dusche schließt man am besten mit kaltem Wasser seitlich an den Unterschenkel von unten nach oben ab. Wer die Sauna nicht missen möchte, sollte sich ärztlichen Rat dazu einholen und den Aufenthalt in der Hitze seinen Venen zuliebe möglichst kurz halten. ¹

Sommer & Winter
Die Hitze im Sommer sowie Fußbodenheizungen im Winter können zur Entstehung erweiteter Venen beitragen. ²

Kleidung & Schuhe
Die Wahl der Garderobe spielt besonders dann eine Rolle, wenn bereits eine chronische Venenerkrankung vorliegt. Die Kleidung sollte beim Becken und in der Leiste nicht einschnüren, wie es sehr enge Hosen oder Mieder tun. Dadurch wird der Rückfluss des Blutes aus den Beinen in Richtung Herz behindert, was einen Blutstau in den Venen zur Folge hat. Socken mit engen, schmalen Bündchen behindern den Blutfluss ebenfalls. Die eleganten High Heels bleiben am besten für besondere Anlässe reserviert. Venenfreundlicher sind flache Schuhe mit biegsamen Sohlen, die ein Abrollen des Fußes und eine Bewegung der Zehengelenke ermöglichen – beides aktiviert die Muskel-Venen-Pumpe. ¹
Schließlich noch ein Tipp für Venen & Stimmung: Wann immer es geht, die Beine hoch lagern.